Das Imagon wurde ab 1931 von den Optischen Werken G. Rodenstock in München hergestellt und vertrieben. Die ursprüngliche Idee für das Imagon hatte der Privatier Heinrich Kühn, der sich intensiv mit theoretischen Aspekten der Fotografie befasste. Er war insbesondere unzufrieden damit, wie die Fotografie die Räumlichkeit abbildet. Das war für ihn ohne Poesie und das wollte er ändern.
Kühn konnte die Staeble-Werke davon überzeugen, ein Objektiv nach seinen Vorstellungen zu konstruieren, woraus der „Anachromat nach Kühn“ entstand. Später wechselte der Namensgeber der Staeble-Werke mit seiner Konstruktion zu Rodenstock, wo die Linse unter dem Namen „Imagon“ als „Tiefenbildner“ weiterentwickelt und vermarktet wurde.
Das Imagon war ursprünglich für das Fachformat 9 cm x 12 cm entwickelt worden. Später wurde es dann aber auch für Mittelformat und Kleinbild adaptiert. Das Imagon galt bereits kurz nach seiner Konstruktion als „ausentwickelt“ und wurde nahezu unverändert bis Ende der 1980er Jahre angeboten.